Unter der Schirmherrschaft der INTERNATIONAL PHILHARMONY FOUNDATION und der
DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
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DER KLASSISCHE KOMPONIST UND MUSIKWISSENSCHAFTLER PETER HÜBNER
zu seinem internationalen Projekt der
INTEGRATION DER WISSENSCHAFTEN & KÜNSTE
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„Die Tonsprache ist Anfang und Ende der Wortsprache.“ Richard Wagner |
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Sprache |
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Alles, was sich mit Worten sagen läßt, läßt sich sehr viel kürzer und treffender über das Mittel der Musik mitteilen; denn anders als die heute übliche und verständliche Sprache beinhaltet die Musik das Potential der Integration von Raum und Zeit und kann deshalb selbst dem philosophisch ungebildeten Musikliebhaber die Welt des Unendlichen erklärend beschreiben. |
Vergleich |
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Die inneren kompositorischen Gestaltungskräfte der Musik stehen genausogut der Sprache zur Verfügung. Aber der physische Kehlkopf schafft es heute nicht, den Gedanken werkgerecht in das akustische Feld hineinzutragen; denn die Mittel der äußeren sprachlichen Artikulation sind sehr viel begrenzter ausgebildet als die Mittel des Musizierens. |
Die Einheit der kompositorischen Gestaltungskräfte von Musik und Sprache |
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Darüber hinaus hat die heutige Sprache keine vollkommene Gestalt, das heißt, keine natürliche Integration von Inhalt und Form. So liegt aufgrund artikulatorischer Vereinfachungen ihr Schwergewicht in der Semantik. |
Die unvollkommene Gestalt der heutigen Sprache |
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Wie weit dies geht, zeigt die Existenz ganz verschiedener Wortklänge in den verschiedenen Sprachen für ein und dieselbe Sache. Hier hat die Struktur eines Wortes zu dessen Inhalt, das heißt zu dessen Bedeutung, fast gar keine Beziehung mehr. |
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Da wir beim Hören der Sprache überwiegend auf deren Bedeutung achten und nicht auf ihre Struktur, läßt sich zusätzlich feststellen, daß die phonetische Struktur der Sprache aufgrund unserer Ungeübtheit im strukturellen Hören einen für unser momentanes intellektuelles Differenzierungsvermögen unverhältnismäßig hohen und so schnell nicht zu meisternden Informationsfluß hat. |
Grenzen des Differenzierungsvermögens in der Sprache |
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Deshalb erfaßt der heutige Mensch das gesprochene Wort überwiegend mit dem Verstande und dann auch nur in einer sehr begrenzten, mehr kategorischen Bedeutung und fast überhaupt nicht vom Gefühl her. |
Gefühlsarmut des gesprochenen Wortes |
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Aber jedes von uns Menschen gesprochene Wort ist auch sehr stark mit Gefühlsinhalten versehen, und diese Gefühlsinhalte betreffen unsere inneren Wünsche, unseren inneren Willen und unsere ganz persönlichen Motivationen, die wir Sprechenden emotional in das Wort hineinlegen, um dem Gesprochenen zu irgendeiner Zweckerfüllung Nachdruck zu verleihen. |
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Jedoch ist im allgemeinen unser Unterscheidungsvermögen auf der Ebene unseres Gefühls nur geringfügig erschlossen, und seine erfolgreiche Verwendung im Bereich der Sprache ist bisher nur äußerst wenigen Menschen möglich. |
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So ist man heute gewohnt, meist nur über Dinge zu sprechen, die selbst nicht über eigene Gefühlsinhalte verfügen wie zum Beispiel technische Geräte, technische Vorgänge , über den ganzen Bereich des materiellen Lebens. |
Gefühlsmäßiges Erfassen der Sprache |
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Aus diesem Grunde lohnt sich ein gefühlsmäßiges Erfassen der Umgangssprache heute fast gar nicht, und deshalb hat der Mensch auch nicht gelernt, sich vom Gefühl her sprachlich differenziert zu artikulieren und mitzuteilen. |
Status quo |
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„Es gibt Momente, wo ich finde, daß die Sprache noch gar nichts ist.“ Ludwig van Beethoven |
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